Neu in der Dengue-Test-Familie: Höchste Spezifität für Ihre Diagnostik

Das Dengue-Fieber stellt derzeit die bedeutendste Herausforderung unter den Arbovirosen dar. Mit weltweit über 14 Millionen gemeldeten Fällen im Jahr 2024 wurde die bislang größte dokumentierte Epidemie einer vektorübertragenen Viruserkrankung verzeichnet [1]. In Europa wurden im selben Jahr 304 autochthone Fälle registriert – ein deutlicher Anstieg gegenüber 130 Fällen im Jahr 2023 und 71 im Jahr 2022 [2].

Für die serologische Diagnostik von Dengue-Virus-Infektionen bietet Euroimmun eine umfassende Produktpalette, darunter ELISAs und Immunfluoreszenztests zum Nachweis von Antikörpern. Mit dem Anti-Dengue-Virus-NS1-ELISA 2.0 (IgG) wird diese Palette nun um einen hochspezifischen Antikörpertest erweitert. Der ELISA ist vollautomatisierbar und ermöglicht die quantitative Bestimmung von Anti-Dengue-Virus-IgG-Antikörpern gegen das virusspezifische, stark konservierte Nichtstrukturprotein 1 (NS1) in menschlichem Serum sowie in EDTA-, Heparin- und Citrat-Plasma. Durch die Verwendung des NS1-Antigens wird die Differenzierung gegenüber anderen Flavivirus-Infektionen verbessert, auch wenn Kreuzreaktionen nicht vollständig ausgeschlossen werden können.

Zu beachten ist, dass der Anti-Dengue-Virus-NS1-ELISA 2.0 (IgG) aufgrund der verzögerten Bildung von Anti-NS1-Antikörpern nicht für die Akutdiagnostik geeignet ist. Antikörper gegen NS1 sind erst ab etwa dem 14. Tag nach Symptombeginn zuverlässig nachweisbar. Um die Spezifität des Tests insbesondere in Flavivirus-Endemiegebieten zu erhöhen, kann ein alternativer Cut-off-Wert von 20 RU/ml (statt 10 RU/ml) verwendet werden. Dies empfiehlt sich, wenn aufgrund einer Infektion mit anderen Flaviviren oder einer entsprechenden Impfung erhöhte IgG-Titer vermutet werden.

Neben der Unterstützung der Diagnose in der Rekonvaleszenzphase eignet sich die Bestimmung spezifischer IgG-Antikörper auch für epidemiologische Studien und die Serostatusbestimmung.

Die o.g. Problematik der Kreuzreaktivitäten innerhalb der Flaviviren und dem damit erschwerten serologischen Nachweis einer zurückliegenden Dengue-Virus-Infektion stellt auch für die Fachwelt der reisemedizinisch aktiven Ärzte eine große Herausforderung dar, wie ein kürzlich veröffentlichtes Rundschreiben von Dr. Burkhard Rieke eindrucksvoll verdeutlicht.

Oder wollen Sie mehr zum Thema der Arbovirosen erfahren? Lesen Sie hier weiter dazu auf unserem Blog.  

 

[1] WHO. Dengue. (21.08.2025), abgerufen am 15.10.2025

[2] Deutsches Ärzteblatt. Durch Mücken übertragene Krankheiten: ECDC gibt Gesundheitsbehörden Hilfsmittel an die Hand. (04.07.2025), abgerufen am 15.10.2025

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