„Ich wollte nicht den traditionellen Weg einschlagen“

Iswariya stammt aus Indien und arbeitet als Doktorandin in einem Labor der EUROIMMUN AG. Sie ist nach Deutschland gekommen, um, so drückt sie es selbst aus, ihre „Wissenschaftlichkeit“ zu erlangen.

Würdest Du erzählen, wie Du nach Deutschland und zu EUROIMMUN gekommen bist?

Nun ja, in einem Land wie Indien wird von den Frauen oft erwartet, dass sie ihre Karriere hinter die Bedürfnisse der Familie stellen. Mir war bewusst, dass ich diesen traditionellen Weg nicht gehen wollte und eine neue Richtung einschlagen musste, wenn ich jemals meine, ich nenne es mal „Wissenschaftlichtkeit“, erlangen wollte.

Europa und insbesondere Deutschland schienen mir der geeignete Ort zu sein, um eine erfolgreiche Wissenschaftlerin zu werden. Also habe ich mich durch einen Stapel Stellenanzeigen gearbeitet und mich für Doktorandenstellen beworben. Ich wollte gerne einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz, der einem viele Möglichkeiten bietet, wenn man motiviert und lernfähig ist. EUROIMMUN war für mich die erste Wahl unter den Zusagen, die ich bekam.

Könntest Du Dein Projekt kurz vorstellen und von Deiner Laborarbeit berichten?

Jeder Tag ist besonders und gleichzeitig extrem fordernd. In den letzten acht Monaten habe ich den aktuellsten Stand der Technik in der Diagnostik und die ausgeklügelten Methoden zur Erforschung neurodegenerativer Krankheiten kennengelernt. Mein Projekt hat den Arbeitstitel „Novel antigenic targets of autoantibodies in dementia (Neue Zielantigene für Autoantikörper bei Demenz-Erkrankungen)“.  Ich möchte neue Antigene identifizieren, die neben Amyloid-beta auf Alzheimer hinweisen könnten.

Alzheimer muss ich vermutlich nicht groß erklären. Es ist die häufigste Form der Demenz bei älteren Menschen. Für die Diagnostik der Krankheit gelten vor allem Amyloid-beta und phosphoryliertes Tau in der Hirn-und Rückenmarksflüssigkeit als die vielversprechendsten Biomarker. Leider eignen sie sich nur begrenzt, um das Fortschreiten der Demenz zu überwachen und ihre Konzentration zeigt keine direkte Verbindung zum Krankheitsstatus. Deshalb gibt es einen großen Bedarf daran, neue, krankheitsspezifische Autoantikörper und ihre Zielantigene zu identifizieren, die sich als Biomarker eignen und eine frühzeitige und akkurate Diagnose der Demenz möglich machen sollen. Meine vorrangige Motivation ist es, einen eben solchen Biomarker im Blutserum zu finden.

Und was genau machst Du dafür im Labor?

Ich arbeite vor allem mit der BIOCHIP-Technologie von EUROIMMUN. Damit kann ich unter standardisierten Bedingungen immunbiochemische Analysen durchführen. Es hat mir sehr geholfen, die Technik der indirekten Immunfluoreszenz schnell zu beherrschen und mein Projekt zu beginnen, indem ich Proben von Alzheimer-Patienten auf bestimmte Autoantikörper untersuche.

Später sollen auch noch verschiedene Isoformen des Amyloid-beta hergestellt werden. Mit Hilfe verschiedener Blot-Techniken möchte ich sie einsetzen, um mögliche Antikörper gegen eine Amyloid-Isoform zu identifizieren. Ein weiterer experimenteller Ansatz ist die Identifizierung von Autoantikörper-Antigen-Komplexen durch Techniken wie Immunpräzipitation und Massenspektrometrie.

Wie denkst Du über Deine Entscheidung hierher zu kommen, jetzt nach den ersten acht Monaten Deiner Doktorarbeit?

Ehrlich gesagt habe ich bisher keinen Tag hier bereut. Ich finde es toll, dass meine Ideen im Labor von meinen Betreuern geschätzt werden. EUROIMMUN bietet mir so viele Möglichkeiten, mich in verschiedene Forschungsprojekte einzubringen und unterstützt mich sowohl wissenschaftlich als auch technisch, damit ich meine Doktorarbeit voran bringen kann. Es hilft mir, meinen wissenschaftlichen Horizont zu erweitern. Die Firma hat eine gute Atmosphäre zum Lernen und die richtige Ausstattung für innovative Forschung.

Ich hoffe, dass ich damit bald ein gutes Bespiel einer erfolgreichen indischen Frau sein kann, die ihre „Wissenschaftlichkeit“ erlangt hat.

 

 

 

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