Rückblick auf ein Jahrzehnt exzellenter Zusammenarbeit: 10 Jahre Neurologie bei Wieslab AB

Vor einem Jahrzehnt begann eine herausragende Zusammenarbeit im Sinne der Neurologie-Diagnostik: Wieslab AB feiert zehnjähriges Neurologie-Jubiläum ‒ zusammen mit EUROIMMUN. Wir wollten wissen, was hinter dieser Erfolgsgeschichte steckt, und befragten dazu Lina Tebbla, Wieslabs Global Technology Manager: Hallo Lina, kannst Du uns eine Übersicht Eures Testangebots geben und erzählen, welche Rolle die Neurologie-Diagnostik für Wieslab spielt?

Unser Angebot umfasst drei Schwerpunkte: Neurologie-Diagnostik, Autoimmun-Diagnostik und Monitoring von Biopharmazeutika. Bei der Neurologie-Diagnostik werden spezielle Analyse-Pakete für definierte Diagnosen zusammengestellt. Bestimmte Parameter ermöglichen es außerdem, typischerweise überlappende oder einander ähnelnde Krankheiten voneinander zu unterscheiden. Für individuelle Anforderungen sind alle Tests auch als Einzelanalysen verfügbar. Außerdem können manche Tests auch beschleunigt abgearbeitet werden. Dann sind die Ergebnisse in 24 bis 48 Stunden verfügbar. Im Gegensatz zur üblichen Bearbeitungszeit für Routineproben, die normalerweise eine Woche beträgt. Manchmal erreicht uns per E-Mail oder Telefon die Info, dass eine Probe per Kurier zu uns kommt. Daraufhin planen wir strategisch und bereiten die Probenankunft vor, beschleunigen also den Prozess. Ergebnisse für Proben, die vor 10 Uhr bei uns eintreffen, sind nach dem Mittag verfügbar. Unter bestimmten Umständen kann diese schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse den Ärzten helfen Menschenleben zu retten. Und darauf sind wir stolz.


Lina Tebbla

Lina Tebbla startete ihre Reise bei Wieslab AB vor acht Jahren als MTA mit dem Fachgebiet der Diagnostik von Autoimmunen Enzephalitiden und Paraneoplastischen Syndromen mittels IIFT- und Blot-Techniken. Ihre Leidenschaft für die Diagnostik war der Ansporn dafür, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln. Heute ist sie Global Technology Manager, leitet ihre kompetenten Kollegen an und teilt ihr Knowhow. Für Lina ist die Zusammenarbeit mit den Ärzten essenziell und wenn auch die Diagnostik oft eine Herausforderung darstellt, kommt eine erfolgreiche Diagnose einer großen Genugtuung gleich. Im Labor ist man bei der Diagnosefindung hautnah dabei. Die gemeinsame Suche nach Antworten ist täglich die größte Motivation für Lina und das Wieslab-Team.


Welche spezifischen neurologischen Erkrankungen oder Beschwerden können mit diesen Tests diagnostiziert werden und was macht die Tests so wertvoll?

Wir nutzen das breite Portfolio an EUROIMMUN-Tests für den Nachweis von Antikörpern bei Verdacht auf neurologische Autoimmunkrankheiten. Außerdem testen wir auf Biomarker für neurogenerative Krankheiten. Für dringende Anforderungen bieten wir die folgenden Analysen an: Autoimmune Enzephalitiden, Paraneoplastische Syndrome, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD)/MOGAD und HMGCR-Antikörper. Darüber hinaus bieten wir auch noch andere Analysen an, z.B.: Autoimmun-Epilepsie, Ophelia-Syndrom, pädiatrische Autoimmun-Enzephalitis, Alzheimer-Biomarker, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), ZNS-Gewebeschäden-Biomarker, Autoimmun-Nodopathie/CIPD – Erweiterte Analyse (IgG4), Guillain-Barré-Syndrom, Small-Fiber-Neuropathie (SFN), Multiple Sklerose, Myasthenia gravis und viele andere. Im Gegensatz zu den neurologischen Routine-Analysen, die bspw. in Krankenhäusern durchgeführt werden, legen wir als Speziallabor unser Augenmerk auf fortgeschrittene Teststufen und konzentrieren uns auf seltene Krankheiten. Bei uns ist das Seltene Routine.

Heutzutage werden Prozesse zunehmend automatisiert, um die wertvollen Fachkräfte zu entlasten. Wie beeinflusst diese Entwicklung Eure Laborroutine?

Da wir uns auf so seltene Krankheiten konzentrieren, sind für unsere Analysen oft keine Automatisierungslösungen verfügbar. Wir nutzen allerdings die SIMOA Technologie (Quanterix) und halbautomatisierte Systeme für die EUROIMMUN-Immunfluoreszenztests. In unserem Labor arbeiten wir EUROLINE-Blots und Kits anderer Hersteller auf Laborautomaten und auch manuell ab. Wir suchen aber immer neue Lösungen und verwenden viel Zeit und Mühe darauf, Wissen auszutauschen und immer auf dem neusten Kenntnisstand zu sein ‒ insbesondere im Bereich der Neuroimmunologie.

Welchen Herausforderungen begegnet Ihr in Eurem Laboralltag?

Eine große Hürde ist unzureichendes Liquor-Probenmaterial, insbesondere für Lineblot-Analysen, für die ein größeres Probenvolumen gebraucht wird als zum Beispiel für ELISA und IIFT. Zellbasierte Assays (Cell Based Assays; CBA) sind ein wichtiges Werkzeug für die Identifikation neuraler Autoantikörper, die bei neurologischen Erkrankungen vorkommen. Es kann jedoch sehr herausfordernd sein, deren Fluoreszenzmuster zu erkennen. Auch wenn der ergänzende Lineblot durchaus hilfreich ist, reicht dies nicht immer aus. Bei der Entdeckung potenziell klinisch relevanter Antikörper, die bisher nicht beschrieben waren, hat sich unsere Zusammenarbeit mit EUROIMMUN als extrem wertvoll erwiesen. In diesen Fragen weiten wir außerdem unsere Zusammenarbeit auf unsere Kontakte zu Forschern aus und fördern den Austausch von Erfahrungen und die gegenseitige Unterstützung bei den diagnostisch schwierigsten Fällen.

Was macht deine Arbeit bei Wieslab und die Zusammenarbeit mit EUROIMMUN so besonders?

Während der gesamten Zeit, die ich nun bei Wieslab arbeite, war und ist die Zusammenarbeit mit Sylvia, unserer großartigen Ansprechpartnerin bei EUROIMMUN, herausragend. Sie ist uns seit jeher eine exzellente Unterstützung bezüglich der Laborautomaten und Testsysteme. Unser gemeinsames Engagement zum Wohle der Patienten hat unsere Zusammenarbeit sehr gefördert. In einem kleinen Labor ist man Ärzten und Patienten automatisch nahe. Wir haben das Schicksal einiger Patienten schon einige Jahre lang verfolgt, weshalb es für uns auch eine Herzensangelegenheit ist, für sie unser Bestes zu geben. Sylvia teilt dieses Verständnis und versorgt uns stets mit dem Handwerkszeug, das wir dafür brauchen, wie z.B. Testsysteme und Knowhow von EUROIMMUN. Im Rahmen von EUROIMMUNs Forschungsprojekt „UFO“ (unbekanntes fluoreszierendes Objekt) zur Identifikation unbekannter neuroimmunologischer Biomarker und zusammen mit dem Referenzlabor haben wir schon spannende Fälle lösen können.

Wie glaubst Du werden neurologische Erkrankungen in zehn Jahren diagnostiziert?

Da sind wir ganz vorne dabei und werden das Erbe unserer Vorgänger weitertragen. Es ist schwierig, in die Zukunft zu sehen, aber ich denke, die Automatisierung wird eine wichtige Rolle in unserer Arbeit spielen. Dennoch wird das Bewusstsein für diese Krankheiten wachsen und damit wird auch die Nachfrage an zusätzlicher praktischer Expertise bestehen bleiben. Mit der wachsenden Anzahl an Antikörpern und Instrumenten für deren Nachweis wird unsere Fähigkeit zum Umgang mit diesen neuen Diagnostik-Technologien noch wichtiger werden.


EUROIMMUNs Beitrag zur Diagnostik neurologischer Erkrankungen EUROIMMUN verfügt über jahrzehntelange Erfahrung darin, die Diagnostik neurologischer Erkrankungen zu unterstützen und ist der führende Hersteller der dafür erforderlichen diagnostischen Tests und Inhaber einer großen Anzahl an Patenten. Mit seinem Produktportfolio für den Nachweis von neuralen Autoantikörpern, intrathekalen Antikörpern gegen verschiedene Pathogene sowie zum Nachweis von Beta-Amyloid, Tau-Proteinen und Neurofilamenten bietet EUROIMMUN ein unvergleichbares Spektrum an analytischen Parametern für die Diagnostik neurologischer Autoimmun- und Infektionserkrankungen sowie im Bereich der Neurodegeneration.

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